(6.5.21) Fuchs, am 4. Mai 1941 in Idar-Oberstein geboren, war von 1980 bis 1996 Vorsitzender zunächst der Sparkasse Bad Kreuznach, die 1993 mit der Sparkasse des Kreises Mainz-Bingen zur Sparkasse Rhein-Nahe fusionierte. 1996 wechselte er dann in den Vorstand der Landesbank Mainz.
Neben seinen beruflichen Aktivitäten ist Werner Fuchs in Bad Kreuznach und der gesamten Region vor allem für sein gesellschaftliches und kulturelles Engagement bekannt:
Die Eule-Orgel in der Pauluskirche, das Glaskunstwerk “Simchat Thora” in der Synagoge und das Bürgerarchiv im neuen Haus der Stadtgeschichte sind drei bedeutende Projekte, die Werner Fuchs maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. In ihrem Glückwunsch zu dessen 80. Geburtstag, bedankt sich Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer. “Unsere Stadt profitiert bis heute von der Erfahrung und von dem Renommee, das Werner Fuchs weit über Bad Kreuznach hinaus genießt.”
Als Sparkassen-Vorstand holte er 1985 die erste große Anne-Frank-Ausstellung nach Bad Kreuznach. Festredner in der Pauluskirche war Prof. Dr. Micha Brumlik, ein renommierter jüdischer Erziehungswissenschaftler, damals Professor an der Uni Heidelberg. Bad Kreuznach war nach Amsterdam, Frankfurt und New York die vierte Stadt, die die zum Teil noch unveröffentlichten Fotos und weitere Dokumente wie Original-Seiten aus dem Tagebuch von Anne Frank zu sehen bekam. Der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser, der US-Historiker Prof. Fritz Stern und Daimler-Chef Edzard Reuter folgten seiner Einladung zu Vortragsveranstaltungen. Auch der Kunst widmete er sich als Förderer.
Der Finanz- und Wirtschaftsfachmann Fuchs war Impulsgeber für die Gründung der Regionalinitiative Rhein-Nahe im Jahr 1995. Bis heute unterstützt er als Mitglied des Verwaltungsrates den VfL 18148 Bad Kreuznach. Als Vorsitzender des Beirates der Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft (BKEG) begleitete er als Ratgeber die erfolgreiche Konversion, die Umwandlung einst militärisch genutzter Liegenschaften in neue Quartiere für Wohnen und Gewerbe.
Seit vielen Jahrzehnten setzen sich Werner Fuchs und seine Frau Annemarie mit viel Herz aich für das deutsch-israelische Verhältnis ein, waren dort häufig Gäste, schlossen Freundschaften und waren immer wieder Gastgeber auch offizieller Delegationen aus der Partnertstadt des Landkreises Bad Kreuznach, Kirjat Motzkin. Als Vorsitzender des Orgelbauvereins hatte Werner Fuchs im März 2009 den damaligen israelischen Botschafter nach Bad Kreuznach eingeladen. Shimon Stein referierte in der Pauluskirche über „59 Jahre Staat Israel – 59 Jahre Experiment Frieden“. Die jüdische Gemeinde Bad Kreuznach weiß in Werner Fuchs einen großen Förderer, eine Partnerschaft, die sich auf die freundschaftliche Verbindung mit dem 1996 verstorbenen Vorsitzenden Andre Beitner gründet
Der zunehmende Antisemitismus und die Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft beschäftigen auch Werner Fuchs. In der Reihe „Reden bei Paulus“ sollte der renommierte jüdische Historiker Professor Dr. Michael Wolffsohn im März vergangenen Jahres einen Vortrag in der Pauskirche zur der Frage halten: Sind Gesellschaft und Staat machtlos gegenüber Antisemitismus? Die Veranstaltung musst wegen der Corona-Schutzbestimmungen abgesagt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
„Werner Fuchs ist ein Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement“. Die Oberbürgermeisterin verweist darauf, dass er mit anderen Persönlichkeiten der Stadt für die drei Großprojekte „Orgel, Glaskunstwerk und Bürgerarchiv“ fast eine Million Euro gesammelt und gespendet hat.
