Mit dabei: der Vorstandsvorsitzende der Frankziskanerbrüder, Bruder Bonifatius Faulhaber. „Besonders herzzerreißend waren die Szenen an der ukrainisch-polnischen Grenze, wenn die Kinder mit ihren kleinen Köfferchen Abschied von ihren Vätern nahmen. Während sie sich mit ihren Müttern, Tanten oder Großeltern auf den Weg in eine ungewisse Zukunft machen, wissen sie nicht, ob sie ihren Papa nochmal wiedersehen.“
Aber auch andere Szenen haben sich ihm tief ins Gedächtnis eingebrannt: die provisorischen Luftschutzbunker, die Pfarrer Mykola Leskiv mit seinen Helfern in den Kellerräumen der Pfarrei in Tscherwonohrad eingerichtet hat oder die Begegnung mit einem polnischen Pfarrer, der seine Pfarrei in Sibirien innerhalb von 24 Stunden verlassen musste, weil er zur „unerwünschten Person“ geworden war.
Gerade die Hilfsbereitschaft der Polen, aber auch aus ganz Europa hat die Delegation der Franziskanerbrüder mit Bruder Bonifatius, Bruder Bernd, Bruder Timotheus, Bruder Joshy und Pater Justin stark berührt. „An der Grenze haben Autos aus ganz Europa gewartet, um Freunde oder Verwandte mitzunehmen und es sind uns unzählige Kleintransporter und LKWs begegnet, die Hilfsgüter in die Krisenregion bringen. Die Unterstützung der Menschen ist riesig und gibt auch den Menschen in der Ukraine Hoffnung“, ist sich Bruder Bonifatius sicher.
Insgesamt ist er gemeinsam mit seinen Mitbrüdern 2.800 Kilometer gefahren, um medizinische und andere Hilfsgüter nach Tscherwonohrad, 30 Kilometer hinter der ukrainisch-polnischen Grenze, zu bringen. Die Pfarrei vor Ort kümmert sich um die Verteilung an das städtische Krankenhaus, an bedürftige Familien, ein Kinderheim und eine Altenhilfeeinrichtung. Auch die befreundete Pfarrei in Lwiw hat die Möglichkeit, sich mit Hilfsgütern einzudecken. Außerdem organisiert Pfarrer Mykola auch eigene Transporte in die Ostukraine. Die Unterstützung aus Deutschland hilft dabei, sich mit dem nötigen Benzin einzudecken, das immer knapper wird.
Der nächste Hilfstransport von Rheinland-Pfalz in die Ukraine ist schon geplant: Am 31. März werden sich die Brüder erneut auf den Weg nach Tscherwonohrad machen. Dann werden sie auf dem Rückweg auch vier Flüchtlinge mitbringen, die zunächst in einem Konvent im Hunsrück unterkommen werden.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bisherigen Spendern bedanken, die diese Hilfsaktion überhaupt erst möglich gemacht haben. Sie unterstützen Menschen wie Pfarrer Mykola dabei, vor Ort nicht nur materielle Güter zur Verfügung zu stellen, sondern den Menschen vor allen Dingen eines zu geben: Hoffnung.
Wer die Transporte und andere Hilfsleistungen der Franziskanerbrüder unterstützen möchte, kann dazu folgendes Spendenkonto nutzen:
Franziskanerbrüder v. Hl. Kreuz
Stichwort: UKRAINE
Konto: DE69 3706 0193 3013 3320 10