Der bisheriger Träger, das Bistum Mainz, hat 2020 bekanntgegeben, die Verantwortung für die Schule abgeben zu wollen. Diese übernimmt nun der Landkreis Mainz-Bingen, ein Schritt, der mit tiefgreifenden Änderungen an der traditionsreichen Schule.
So wird die Hildegardisschule von einer reinen Mädchenschule zu einem gemischten Gymnasium ausgebaut, damit ist sie ab 2023 auch für Jungen zugänglich. Auf Basis der Erfahrungen einer christlichen Mädchenschule wurde das künftige Konzept von der Schulgemeinschaft auf die gendersensible Förderung von Mädchen und Jungen erweitert. Speziell in den naturwissenschaftlichen MINT-Fächern wird diese gezielte Förderung Platz finden. Das pädagogische Handeln der Ganztagsschule orientiert sich demnach an den christlich-humanistischen Werten.
Außerdem wird der BBS-Zweig der Hildegardisschule nicht weitergeführt. Das bestehende Angebot der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz kann in einer der bereits bestehenden landkreiseigenen berufsbildenden Schulen in Bingen oder Ingelheim abgebildet werden.
Die Hildegardisschule ist eng vernetzt mit zahlreichen regionalen und internationalen Partnern, wie etwa Boehringer Ingelheim, TH Bingen, Johannes-Gutenberg-Universität. Zudem gibt es Austausschulen in Europa und Afrika. In ihrem neu erarbeiteten Schulprofil ist der Schule insbesondere die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler wichtig. Zudem zählen Fremdsprachen, Demokratieerziehung, Digitalisierung und die kreative Förderung zu den Angeboten.
Nach der jetzt beschlossenen Vereinbarung übernimmt der Landkreis die bereits sanierten Räume der Schule. Nicht Gegenstand der Übernahme sind die unter Denkmalschutz stehenden Räumlichkeiten. Die Übernahme des Grundstücks und des Gebäudes der Hildegardisschule Bingen soll im Rahmen einer Erbbaupacht erfolgen.