Jonas Aichinger, Innovationsmanager der Stadtwerke Mainz, erläuterte die Produktion von Wasserstoff aus dem Strom der Windkraftanlagen vor Ort und die Nutzungen, die bereits in Mainz und Wiesbaden umgesetzt werden. So wird ein Teil des Wasserstoffs in das bestehende Erdgasnetz eingespeist. Ein weiterer Teil wird verdichtet in der Tankstelle in Wiesbaden-Nordenstadt genutzt: Erste Busse werden in der Region bereits erfolgreich betrieben.
Dass das Potenzial groß sei und auch für Bingen ein sehr wichtiger Baustein in der Mobilität der Zukunft, diskutierten die Teilnehmer mit Jürgen Hansen vom H2BZ-Netzwerk und Uwe Diederichs-Seidel, der seine Erfahrungen aus dem Reallabor „Smart Quart“ in Kaisersesch einbrachte. Bisher existiert in Rheinland-Pfalz nur eine Wasserstoff-Tankstelle in Koblenz. Zukünftig wird die Nachfrage weiter steigen, so dass der Standort Bingen am Nahetaldreieck ideale infrastrukturelle Voraussetzungen bietet. Neben der hohen Frequentierung durch die angeschlossenen Autobahnen wird Wasserstoff auch für die Logistikunternehmen in der Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein, davon ist Jens Voll, Dezernent für Klimaschutz und Verkehr der Stadt Bingen, überzeugt.
Das Klimaschutzmanagement der Stadt Bingen bringt sich zudem aktuell aktiv im Projekt „HyStarter“ der Region Rheinhessen-Nahe ein. Ziel der Initiative ist die Einführung von regional erzeugtem Wasserstoff insbesondere im Verkehrssektor. Um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, bietet der emissionsfreie Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien ideale Voraussetzungen. Wie eine Umsetzung erfolgen kann und welche ersten Schritte zu unternehmen sind, wird bereits im Rahmen des Projektes als auch in den Gremien diskutiert.