Mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Aufgabenträger, also den Landkreisen und Kommunen sowie dem Land Rheinland-Pfalz, wird das regionale Busnetz ausgebaut.
Im Rahmen einer Sternfahrt von Bad Kreuznach und von Mainz stellte der RNN gemeinsam mit seinen Verbundpartnern das neue Busnetz in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen in Jugenheim vor.
Mit dabei: zentrale Vertreter der Politik, der kommunalen Verwaltung, Vertretern des RNN-Verkehrsverbundes und der Presse.
„Der ÖPNV ist unverzichtbar für eine klimafreundliche Mobilität – auch auf dem Land. Ziel ist es, die bestehenden ÖPNV-Netze weiter auszubauen, um den Bürgerinnen und Bürgern, die Busse und Bahnen noch nicht nutzen, den Umstieg zu erleichtern. Mit dem neuen Busnetz in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen kommen wir einen großen Schritt voran. Mobilität wird hier neu und klug konzipiert“, betonte Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Katrin Eder.
In den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen wird ab 17. Oktober die Busleistung verdoppelt, eine neue Qualität der Busse und damit eine deutliche Verbesserung von Verbindungen und Komfort geschaffen.
Zusätzlich zu den ausgebauten Buslinien gibt es neue, überregionale Linien, die abseits der Schiene wichtige Verbindungen schaffen und durch das Land Rheinland-Pfalz über den ZÖPNV Süd finanziert werden, erklärt Michael Heilmann, Verbandsdirektor des ZÖPNV Süd: „Das Verkehrsangebot bis dato wurde neu analysiert, Potenziale eruiert und neue Verbindungen geschaffen. So zum Beispiel mit der Linie 630 zwischen Bad Kreuznach, Sprendlingen und Mainz.“
Die Verbesserungen für die Bürger vor Ort ist Landrätin Bettina Dickes wichtig: „In unserem ländlichen Raum war es bisher oftmals schwierig, in die zentralen Orte zu gelangen, wo Geschäfte, Ärzte und Behörden konzentriert sind. Durch neue Konzepte, wie den RufBus, haben wir die Möglichkeit, mehr Ortschaften anzubinden.“ Dorothea Schäfer, Landrätin im Kreis Mainz-Bingen, stellt heraus, dass „ein Hauptaugenmerk bei der Konzeption der neuen Buslinien ein engerer Takt war, um einen größeren Nutzen für die Kundschaft zu generieren“.
Emanuel Letz, Oberbürgermeister der Stadt Bad Kreuznach, erhofft sich durch den neuen ÖPNV einen verbesserten Busbetrieb in Bad Kreuznach, der die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger entspricht: „Endlich wird die Vernetzung am Europaplatz zwischen Bus/Bus und Bus/Schiene realisiert. Die Takte sind so aufeinander abgestimmt, dass Anschlussbusse und Züge gut erreicht werden können. Wohngebiete wie „Rheingrafenblick“ (Linie 213) und „In den Weingärten“ (Linien 202/212) werden jetzt mit dem Linienverkehr angebunden“.
Zum Start des neuen Busnetzes in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen startet die neue KRN mit ihrem Betrieb – Uwe Hiltmann, Geschäftsführer der KRN, erklärt dass es viele Herausforderungen gab den Start vorzubereiten: „Vor allem die Rekrutierung von Busfahrern und die Beschaffung der Fahrzeuge mit samt der Bordrechner-IT hat uns vor eine große Herausforderung gestellt. Zum 17. Oktober werden wir den Verkehr auf die Straße bringen können.“
Silke Meyer, Geschäftsführerin des RNN, freut sich über die große Aufmerksamkeit zum ÖPNV und schaut optimistisch in die Zukunft: „Die jetzt erfolgte Umsetzung trifft meines Erachtens genau in das richtige Zeit-fenster: Viele Fahrgäste sowie die Öffentlichkeit sind durch die 9-Euro-Ticket Offensive des Bundes für den ÖPNV sensibilisiert. Vielerorts sind sie auf einen nicht existierenden öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum aufmerksam geworden und thematisieren nun öffentlich das fehlende Angebot. Genau dort können wir nun mit unserem ausgebauten Busnetzangebot ansetzen.“
Im Landkreis Bad Kreuznach erwartet die Kunden beispielsweise zahlreiche neue Angebote: Bad Kreuznach wird montags bis freitags mit allen Orte im Umland verbunden – in der Regel mindestens stündlich, teilweise auch alle 30 Minuten. Auch das Angebot am Wochenende wird verbessert. Freitags und samstags gibt’s einen zusätzlichen Nachtverkehr bis 0:30 Uhr. Hiervon profitieren beispielsweise Hargesheim, Rüdesheim und Roxheim. Außerdem wird der Fahrplan durch zahlreiche neue umsteigefreie Verbindungen, zum Beispiel nach Obermoschel, Waldlaubersheim, Stadecken-Elsheim, ergänzt.
Neu angebunden wird das Schindeldorf bei Stromberg, die Stadt selbst erhält eine besser getaktete Anbindung nach Bad Kreuznach und Bingen.
Auch Bad Sobernheim wird besser gestellt Die Busse verkehren mindestens im Zwei-Stunden-Takt in alle umliegenden Ortschaften, teilweise werden hier RufBusse eingesetzt. Sogar im Stundentakt geht’s nach Waldböckelheim, Weinsheim, Meddersheim, Merxheim und Bad Kreuznach. Neu angebunden sind Leinenborn und Pferdsfeld. Auch das Freilichtmuseum wird nun täglich angefahren. Die Buslinien rund um Kirn intensivieren ihre Anbindungen in die umliegenden Ortschaften, vor allem in Richtung Simmertal und Meddersheim.
Im Landkreis Mainz-Bingen werden ab Ingelheim die Taktfrequenzen nach Gau-Algesheim, Schwabehnehim und Oberhilberbsheim verdichtet, in den Abend hinein verkehren die Busse länger.
Die Busse ab Bingen verkehren nun stündlich nach Waldlaubersheim, Ockenheim, Rheinböllen, Simmern, Hargesheim, Gensingen, Langenlonsheim und Bad Kreuznach, halbstündlich geht’s nach Waldalgesheim, Stromberg und Weiler. Ab Sprendlingen werden die Verbindungen nach Bad Kreuznach und Mainz intensiviert.
„Der 17. Oktober 2022 steht im Landkreis Bad Kreuznach als symbolisches Datum für eine echte Verkehrswende. Nach Wochen und Monaten der intensiven Vorbereitung und Planung stellen wir den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis auf drei Säulen: Bessere Verbindungen, Anschluss aller Ortschaften und mehr Nachhaltigkeit“, fasst Landrätin Bettina Dickes (CDU) die Zielsetzung hinter dem neuen Liniennetz im Landkreis zusammen. Die Landrätin sieht die Verkehrsträger in der Bringschuld: „Nur mit einem besseren Angebot können wir mehr Menschen für den ÖPNV begeistern und zum Umstieg vom Auto in den Bus bewegen – auch bei uns auf dem Land. Zugleich gibt uns die KRN die Option, zu gestalten und den ÖPNV beständig weiter zu optimieren“, erklärt Bettina Dickes.
Das Verkehrsplaner-Team der RNN in Ingelheim hat nach umfassenden Analysen der bestehenden Verkehrsverbindungen und unter der Maßgabe der Optimierung das komplette Busliniennetz im Landkreis Bad Kreuznach neu gedacht. Leitgedanke dabei war es, das Angebot an Verbindungen deutlich auszuweiten – bis in alle Ortschaften. Dazu plant der RNN mehr Fahrten und lässt neue komfortablere Busse einsetzen, die über WLAN und digitale Displays verfügen. Zudem sorgen in Randzeiten individuelle Angebote wie RufBusse und Nachtlinien für Anschluss. Auch die Anbindung über Kreisgrenzen hinweg wurde verbessert. So gibt es erstmals mit dem neuen Liniennetz eine durchgängige Busverbindung zwischen Mainz und Bad Kreuznach. „Unser Ziel als Mobilitätsdienstleister in der Region Rheinhessen-Nahe ist es, Menschen verlässlich von A nach B zu bringen und ein nachhaltiges Verkehrsangebot zu schaffen. Wir freuen uns darüber, mit der KRN einen zuverlässigen kommunalen Partner an unserer Seite zu haben“, stellt Geschäftsführerin Silke Meyer heraus.
Die wichtigsten Änderungen im neuen RNN Liniennetz im Landkreis Bad Kreuznach:
Stadt Bad Kreuznach
Linien 221, 223, 224, 233, 234, 240, 244, 245, 250, 251, 252, 253, 255, 440, 630:
Montags bis freitags sind alle Orte im Umland in der Regel mindestens stündlich, teilweise auch alle 30 Minuten angebunden.
Am Wochenende gibt es alle zwei Stunden Verbindungen in die umliegenden Ortschaften.
Freitags und samstags wird der Nachtverkehr bis 00:30 Uhr ausgedehnt.
Bad Sobernheim
Linien 250, 252, 256, 260, 263, 269, 278, 285, 287:
In der Felkestadt gibt es ab 17. Oktober mindestens im 2h-Takt Verbindungen in alle umliegenden Ortschaften, teilweise durch den Einsatz von RufBussen.
Waldböckelheim, Weinsheim, Meddersheim, Merxheim und Bad Kreuznach sind im Stundentakt angebunden.
Neu angebunden sind die Ortsteile Leinenborn und Pferdsfeld
Kirn
Linien 265, 279, 281, 284, 285, 286, 860, 865, 869:
Karlshof, Schloss Dhaun und Auf der Loh sind zukünftig zweistündig durch den RufBus erreichbar.
Der Stadtbus Kirn fährt im Stundentakt.
Es gibt eine stündliche Anbindung an Simmertal und Meddersheim.
Langenlonsheim
Linien 235, 240:
Eine neue Buslinie fährt über Gensingen mit Zuganschluss von/nach Mainz.
Das Industriegebiets wird über den Taktverkehr erschlossen. Es gibt eine halbstündliche Verbindung nach Stromberg und Bad Kreuznach.
Meisenheim
Linien 260, 261, 262, 263, 265, 269:
Zweistündige Verbindung in alle Orte im Umland, teilweiser Einsatz von RufBussen
Neu angebunden ist das Gesundheitszentrum Glantal.
Rüdesheim, Hargesheim, Roxheim
Linien 234, 244, 245, 250, 251, 253, 255:
Halbstündliche Anbindung an Bad Kreuznach.
Freitags und samstags fährt der Nachtverkehr von Bad Kreuznach bis 00:30 Uhr.
Stündliche Verbindung nach Wallhausen und Spabrücken.
Hargesheim: Stündliche Verbindung nach Windesheim und Waldlaubersheim.
Rüdesheim: Stündliche Verbindung nach Bockenau und Waldböckelheim.
Stromberg
Linien 230, 232, 237, 240:
Stündliche Anbindung zum Gewerbepark Waldlaubersheim
Halbstündlicher Takt nach Bad Kreuznach und Bingen
Neu angebunden ist Schindeldorf
Folgende Linien fahren als Rufbus:
263 und 269 in Meisenheim
278 in Bad Sobernheim
279 in Kirn
Was ist ein RufBus:
Den RufBus können Fahrgäste online unter www.rnn.info/rufbus oder telefonisch unter der Nummer 0 61 32 / 78 96 16 buchen. Dazu die gewünschte Verbindung über die RNN Preis- und Fahrplanauskunft heraussuchen und mindestens 60 Minuten vor Abfahrt bestellen. Größere Gruppen ab acht Personen müssen sich mindestens 24 Stunden vorher anmelden. Der gebuchte Bus fährt dann ab der gewünschten Bushaltestelle. Die Fahrkarte kann im Bus oder online über den DB-Navigator unter www.bahn.de erworben werden.