Seit 2019 laufen umfangreiche Sanierungsarbeiten am Hauptgebäude – dem Cecilienhaus von 1916. Vom Frühjahr kommenden Jahres an verfügt die Klinik erstmals über eine stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) mit 20 Betten, eine entsprechende Tagesklinik mit 20 Plätzen, eine dazu passende Institutsambulanz. Auch eine Sprachheiltherapie für Kinder und Jugendliche (16 Betten) sowie für junge Erwachsene mit selektivem Mutismus (acht Betten) wird Einzug halten.
Kerngeschäft der Klinik wird auch nach der Sanierung die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit 75 Betten sein. Die Einrichtung bietet zudem Platz für 45 Begleitpersonen, die die Kinder während ihrer mehrwöchigen Reha vor Ort unterstützen können. Die Ärztliche Direktorin Beate Kentner-Figura fiebert der Eröffnung entgegen: „Ich freue mich am meisten auf altbekannte und doch neue Räume, auf den Platz, den wir dann wieder haben und auf die Kinder. Aber auch auf neue Fachbereiche und wie das ganze neu entstehen wird.“
Die Baukosten für die Sanierung des Gebäudes liegen insgesamt bei 22,5 Millionen Euro. Die Einrichtung der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik fördert das Land mit 1.292.000 Millionen Euro, die Errichtung der Station für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 6.221.000 Millionen Euro. Damit die Behandlungsangebote mit Leben gefüllt werden können, sucht die Klinik schon seit einigen Wochen nach Personal. Die etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter große Klinik soll um ein Drittel auf 150 Mitarbeitende erweitert werden.
Die Angebote der KJP richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen etwa sieben und 18 Jahren. Die 20 stationären Betten werden aufgeteilt in zwei Stationen. Kennzeichnend für die Aufnahme in eine der Stationen ist eine Fremd- oder Eigengefährdung, eine fehlende Impulskontrolle; daher benötigen die Patienten Unterstützung in einem beschützten Rahmen. Von den zehn Betten der Station befinden sich fünf in einem besonders beschützten Bereich, der eine ständige Beobachtung durch das Fachpersonal ermöglicht, um zum Beispiel eine akute Eigengefährdung zu verhindern. Die zweite Station wird einen psychotherapeutischen Schwerpunkt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie erhält zudem einen eigenen Zugang von außen am rückwärtigen Teil des Klinikgebäudes. Ein Ziel bei der Neugestaltung des Gebäudes war es, möglichst wenig „Querverkehr“ der Patientinnen und Patienten zu erreichen.
Mit Beginn der Bauarbeiten im Frühjahr 2019 wurden im Haupthaus mit insgesamt rund 6.500 Quadratmetern Nutzfläche große statische Mängel, Mängel beim Brandschutz sowie an den Decken entdeckt. Diese mussten noch vor den eigentlichen Ausbau- und Erneuerungsarbeiten behoben werden, unter anderem waren 1.400 Quadratmeter Stahlbetondecke zu erneuern. Die Vorarbeiten hatten eine große Verzögerung der Bauzeiten zur Folge, die Pandemie tat ihr Übriges. So wurden aus den ursprünglich geplanten zwei Jahren Bauzeit letztlich vier.