Mit dieser ungewöhnlichen Aktion verdeutlichten Oberbürgermeister Emanuel Letzt und Bürgermeister Thomas Blechschmidt eine Entwicklung, die im wahrsten Sinne des Wortes „zum Himmel stinkt“.
„Wir überlegen gemeinsam mit der Kreisverwaltung, wie wir die Situation verbessern können“, so Letz. Der Kreis ist mit seinem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) für die Müllentsorgung zuständig. Bei der Größe dieser Stadt reiche ein Wertstoffhof nicht mehr aus, so Thomas Blechschmidt, der für den Bauhof verantwortliche Dezernent. Eine mobile Annahme wäre eine Lösung. Das Verhalten der Müllsünder ist zudem eine Respektlosigkeit den Männern gegenüber, die den Unrat in die Hand nehmen müssen. Verfaulte Essenreste, volle Windeln, aber auch verkrustete Farbeimer und vieles mehr landen auf der Straße.
Thomas Blechschmidt und Hansjörg Rehbein, der in der Verwaltung die Kampagne organisiert, sprachen die Passanten direkt an, die z.B. erfuhren, dass im vergangenen Jahr 257,67 Tonnen widerrechtlicher Abfall entsorgt werden mussten (Tendenz steigend), Das kostet die Stadt und damit die Steuerzahler 354.000 Euro, Kosten, die nicht aus den Gebühreneinahmen finanziert werden. Der Verband kommunaler Unternehmen e.V (VKU) hat erstmals in einer Studie die Kosten für die Beseitigung des willen Mülls zusammengerechnet: 700 Millionen Euro pro Jahr.
Die Aktion wurde überwiegend positiv aufgenommen, wenngleich es auch Stimmen gab, dass sie nichts bringe, weil man jene, die es betrifft, nicht erreiche. „Eine Kampagne löst keine Probleme, bringt diesen Missstand aber stärker ins Bewusstsein“, so Rehbein. Für dieses Jahr sind noch weitere Aktionen geplant.