„Die Kombination eines modernen Hotels mit dem Restaurant und der Weinbar ,La Cave‘ erweist sich als Erfolgsstory“, bestätigt auch der aus einem Hackenheimer Weingut stammende Hoteldirektor David Wilhelm (26). Im November 2021 kam er nach einer Ausbildung zum Hotelfachmann und in der Schweiz erfolgter Weiterbildung zum Hotelmeister als Front Office Manager ins Leonardo und zeichnet seit 1. September 2022 dafür verantwortlich.
„Die beiden Jahre der Corona-Pandemie haben das Geschehen dominiert und wirken sich noch immer aus“, erklärt Steffi Meffert, die dennoch mit der Entwicklung von Hotel und Restaurant sehr zufrieden ist. Allerdings habe das Tagungs- und Konferenzgeschäft in der Corona-Zeit und auch danach deutlich nachgelassen, weil viele Firmen Online-Konferenzen für sich entdeckt haben und auch für viele Anlässe weiterhin favorisieren. Die modern ausgestatteten Tagungs- und Konferenzräume würden noch immer nicht so genutzt wie vor der Krise – da bestehe noch Entwicklungspotenzial. Dennoch hätten viele Geschäftsreisende sogar in den Lockdown-Phasen das Leonardo gut ausgelastet, weil dort das hauseigene Restaurant geöffnet blieb, um den Gästen am Abend eine warme Mahlzeit bieten zu können, berichtet sie. Eine Durchschnittsbewertung von 8,6 Punkten beim Buchungsportal „Booking.com“ belegt das hohe Leistungsniveau.
Seit die Pandemie abgeklungen sei, habe der Anteil der Privatgäste stark zugenommen, vor allem an Wochenenden. Auch diese Gästegruppe schätzt das Hotel wegen seiner verkehrsgünstigen und ruhigen Lage, seiner kostenlosen Parkplätze, wegen des guten Frühstückangebots und der vielgelobten Küche des Restaurants. Auch die Hotelbar, die mindestens bis 23 Uhr geöffnet ist, wird von Geschäftsreisenden wie Urlaubern gleichermaßen frequentiert. „Wir haben eine moderne Infrastruktur im Haus und sind ein junges, hochmotiviertes Team, dessen Freundlichkeit von unseren Gästen geschätzt und oft lobend erwähnt wird“, sagt Wilhelm.
Der Tourismusmarkt hat sich durch Corona sehr verändert: Der Inlandstourismus boomt, und viele Menschen entdecken den Städtetourismus für sich. Viele Privatgäste kommen mit Fahrrädern oder zum Wandern nach Bad Kreuznach. „Wir könnten auch 20 Zimmer mehr gut auslasten“, konstatiert Hoteldirektor Wilhelm mit Blick auf die barrierefreien 91 Doppelzimmer, die bei Bedarf zum Teil auch zum Drei- oder Vierbettzimmer aufgerüstet werden können. Allenfalls die Nächte von Sonntag auf Montag seien naturgemäß nicht so gut gebucht. Die Übernachtungspreise entsprechend dem marktüblichen Niveau für Bad Kreuznach und passen sich dynamisch der Nachfrage an. Das Leonardo Hotel ist das bestbewertete Hotel in Bad Kreuznach.
„Wir haben auch in der Corona-Zeit alle Mitarbeiter behalten und das Kurzarbeitergeld bis zum vollen Gehalt aufgestockt. Einige der Mitarbeiter haben wir zeitweise bei der Meffert AG Farbwerke untergebracht. Dadurch haben wir fast kein Personal verloren, und es sind auch jetzt alle 30 Arbeitsplätze sowie sechs Ausbildungsstellen besetzt“, sagt Steffi Meffert. Die Gehälter liegen meist über Tarif. Mefferts liegt ein wertschätzender Umgang mit der Belegschaft am Herzen. An der Ausstattung des Hauses und der Pflege der Grünanlagen rund ums Hotel ist die persönliche Handschrift der Eigentümer zu erkennen.
Als Negativpunkte nennt der Hoteldirektor die ständigen Diskussionen über den Tourismusbeitrag, die lange Schließung des Bäderhauses sowie die deutlich erhöhten Eintrittspreise mit Energiekostenzuschlag, auch in der Crucenia-Therme. Entsprechende Pakete, die einen Besuch im Bäderhaus oder in der Therme enthielten, habe man deshalb aus dem Angebot nehmen müssen, bedauert Wilhelm. Er hoffe, dass die Stadt und die von Dr. Michael Vesper geleitete TUM diese Probleme erkannt habe und an deren Lösung arbeiten werden. „Wir stehen da bereits in einem regelmäßigen Austausch“, so der Hoteldirektor.