Julia Klöckner überreichte den Förderbescheid bei einem Ortstermin Oberbürgermeister Emanuel Letz. Klimaschutzmanager Rudi Rohrbacher erläuterte, wie die Mittel verwendet werden. Zwischen den zwei Gradierwerken, eines grenzt an das Salinenbad an, wird ein kleiner Triebwerkgraben so umgestaltet, dass er als Wasserfläche nutzbar ist. „In den heißen Sommern kann man darin seine Füße kühlen“, so Rohrbacher. Dort soll auch ein naturnaher Spielplatz angesiedelt werden für Kinder bis 14 Jahre, sodass der bestehende Spielplatz in einen Bolzplatz für Jugendliche umgewandelt werden könnte. Das sind allerdings Überlegungen, die am Rande mitbedacht werden, im Kern der Förderung geht es um die Schaffung von Grüner und Blauer Infrastruktur – also Pflanzen und Wasserläufe, die für die Verdunstung von Wasser und in der Folge für den Abtransport von Wärme sorgen.
Passend dazu sind weitere schattenspende Anpflanzungen vorgesehen und die Etablierung von Salzwiesen – das sind Flächen, auf denen Pflanzen wachsen, die mit einer hohen Salzkonzentration im Boden zurechtkommen. Die in Küstenregionen typische Vegetation kann auch um die Gradierwerke herum gedeihen, vor einigen Jahrzehnten fand man z.B. noch die Salzbinse in Bad Kreuznach. Häufige Pflege und Mahd der Grünflächen hat diese besondere Vegetation allerdings zurückgedrängt.
Über ein Regenwassermanagement sollen starke Niederschläge auch für die Bewässerung verwendet werden können. Die Grünflächen werden so bepflanzt, dass sie ohne intensive Pflege langfristig überleben und gesund bleiben. Mit der Vorbereitung der Vergabeunterlagen für die Planungsleistungen wird nun in der Verwaltung begonnen, so Rohrbacher.
Oberbürgermeister Emanuel Letz verweist auf das Engagement der Bürgerinitiative „Rettet das Salinental“, die sich in den Entwicklungsprozess der grünen Lunge mit einbringt. Leider lässt das mehrstufige Antragsverfahren aber keine umfangreiche Beteiligung zu. Neugestaltung und Erhaltung im Salinental werden auch weiterhin ein Investitionsschwerpunkt sein, so Letz. Die städtischen Gesellschaft Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach (GuT) investiert in die turnusmäßige Sanierung des großen Gradierwerks, das die Wiese zwischen Schwimmbad und Sportanlagen flankiert, bis voraussichtlich 2027 1,2 Millionen Euro. Ursprünglich waren rund 2 Millionen Euro als Förderung des Bundes vorgesehen, die Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an das Klima“ wurden aber insgesamt gekürzt. Mit der zweiten Million hätte die GuT die komplette Gradierwerkkrone mit Photovoltaik versehen können.