„Es ist selten, dass die Verantwortlichen auch bei fortgeschrittener Bauzeit sagen können, ,wir befinden uns aktuell immer noch im Zeitplan‘ und umso schöner ist dies, wenn es sich um ein Leuchtturm-Projekt handelt, das einen ganzen Stadtteil prägt“, freut sich Oberbürgermeister Thomas Feser über die Aussage von Projektleiter Soner Diken sowie Amtsleiter Jörg Gratz (Amt für Gebäudewirtschaft).
Seit 2022 wird an der Bingerbrücker Metzroth-/Hildegardisstraße gebaut und bis Ende des Jahres wird, sofern keine unerwarteten Probleme aufkommen, hier eine sechsgruppige Kindertagesstätte (die Kita Mäuseturm) einziehen und es wird Platz für eine Familienbildungsstätte, eine Beratungsstelle, Kinder- und Jugendarbeit sowie einen Generationentreff geben.
Die topografische Lage der Baustelle erleichtert die Arbeiten nicht, doch im Amt für Gebäudewirtschaft zeigt man sich zufrieden und zuversichtlich.
Das Hauptdach inklusive der Photovoltaikanlage ist fertiggestellt, die Fassadenarbeiten sind in Kürze abgeschlossen, sodass der bereits in Teilen erfolgte Gerüstabbau (der Rest wird in Kalenderwoche 19 demontiert), einen weiteren markanten Fortschritt darstellt.
Auch der Innenausbau läuft auf Hochtouren. Die Fußbodenheizung ist eingebaut und der Estrich wird in Kürze verlegt. Nach der Trocknungszeit des Estrichs werden dann alle Gewerke wieder die Arbeiten fortsetzen. Zurzeit sind die Fliesen-, Parkett-, Bodenbelags- und Maler-/Lackierarbeiten sowie die mobile Trennwand in der Ausschreibung. Die Tischlerarbeiten für die Festeinbauten werden sich noch anschließen.
Bereits beim Architekturwettbewerb wurden nicht nur die Idee und die Konzeptumsetzung, sondern auch Kriterien wie die Freiraumqualität, verwendete Materialien, die Nachhaltigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.
Bis zu seiner Fertigstellung wird der Neubau rund zehn Millionen Euro kosten, dank verschiedener Förderungsmittel (4,24 Millionen aus der Städtebauförderung und 905.000 Euro aus der Kitaförderung) muss aber nicht der komplette Betrag aus dem Binger Stadtsäckel bezahlt werden. Natürlich sind auch diese Zuschüsse Steuergelder, mit denen bedachtsam umgegangen werden muss. Doch die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten für Familien, Kinder und Jugendliche relativieren die Ausgaben und die Gelder sind sinnvoll eingesetzt.
Zur Gestaltung der Außenanlage fand bereits ein erster Kick-Off Termin mit dem ausführenden Unternehmen statt. Hier wurden mehrere Details besprochen, darunter auch die Herstellung der Grenzmauer Metzroth-Staße. So kann man auf weitere Fortschritte bei der Außenanlage gespannt sein.
Die Nachbarschaft muss sich aber leider in den kommenden Wochen nochmals auf einige Einschränkungen einstellen, für die die Projektverantwortlichen bereits im Vorfeld um Verständnis bitten. So wird es in der Kalenderwoche 20 (ab 13. Mai) aufgrund der Verlegung der Hausanschlüsse im Bereich des Baufeldes in der Hildegardisstraße zu einer Straßensperrung kommen. Außerdem soll ab dem 21. Mai die Laubengangkonstruktion angeliefert und montiert werden. Da es hierbei um Stahlelemente handelt, die teilweise auch eine größere Länge haben, kann es in der unmittelbaren Nähe zu Einschränkungen kommen.
Benannt wird das Familienzentrum in Erinnerung an Josef Metzroth, der von 1864 bis 1948 lebte. Er war (unter anderem) ehemaliger Rektor der Bingerbrücker Schule, Mitglied des Gemeinderats, ein großer Förderer des Roten Kreuzes sowie über Jahrzehnte Chorleiter und Organist in der katholischen Pfarrgemeinde.