„Eine sehr inspirierende Begegnung war das in Berlin mit dem Microsoft-Gründer Bill Gates. Mit ihm habe ich mich über die Sicherung der Nahrungsmittelvorkommen ausgetauscht und wie wichtig moderne Anwendungen und Züchtungstechnologien sind. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf knapp zehn Milliarden Menschen anwachsen – das bedeutet, dass die landwirtschaftliche Produktion um etwa 60 % steigen muss, um alle Menschen ausreichend zu ernähren“, so die heimische Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
Rund 820 Millionen Menschen weltweit, etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung, leiden an Hunger. Besonders alarmierend: Die Zahl der unterernährten Menschen steigt wieder. Nachhaltige Agrarpraktiken und die Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft sind deshalb entscheidend, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Die Bill Gates-Stiftung kümmert sich u.a. darum. Auch ein Grund des Gates-Besuches in Deutschland.
Eine weitere besondere Begegnung war die mit der 104jährigen Holocaust-Überlebenden Margit Friedländer. Julia Klöckner und sie kennen sich und tauschen sich immer wieder aus. Frau Friedländer wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem Mann in die USA aus, als Witwe kehrte sie nach Deutschland zurück. Und so war es ein besonderes Treffen zwischen dem Amerikaner Gates und Margot Friedländer. Julia Klöckner stellte sie einander vor.
Das beeindruckte Bill Gates, denn Margot Friedländer ist eine der letzten jüdischen und betroffenen Zeitzeuginnen, die das nationalsozialistische Terrorregime in Deutschland miterlebt und überlebt haben. Im Alter von 21 Jahren wurde sie von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Aus den USA kehrte sie nach Berlin zurück, um ihre Geschichte zu teilen und gegen das Vergessen zu kämpfen. Sie engagiert sich bis heute aktiv in der Aufklärung über die Schrecken des Nationalsozialismus und tritt für Toleranz und Menschlichkeit ein. Ein Anliegen, das sie mit der Gates-Stiftung und der deutschen Politik teilt.