Mitglieder der Stadtarchiv-AG „30 jüdische Biografien“ hatten das Schicksal von elf jüdischen Frauen und Männern ausgewählt und aus deren Leben gelesen: Julius Strauß, Andre Beitner, Heinz Hesdörffer, Heinrich Lieben, Therese Heymann. Dr. Ernst Hartmann Dr. Samuel Arfeld, Julius Lehmann, Fina Spaeth, Liesel Simon und Johanna Gottlieb. Menschen, die es verdienen, dass man sich an ihre Namen erinnert. „Wir konnten spüren, wie unbarmherzig und menschenverachtend das Regime ihr Leben zerstörte“, war auch Emanuel Letz sehr bewegt.
Der Oberbürgermeister bedankte sich insbesondere bei Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann. „Erinnerungskultur fordert den bewussten Umgang mit überlieferter städtischer Vergangenheit ein, und sie befindet sich im Umbruch. Sie zielt auf ein breit verankertes, freiheitlich-demokratisches Geschichtsbewusstsein, auf die Stärkung von Demokratiefähigkeit und Zivilcourage. Sie ist Bestandteil der kulturellen Bildung“, so die Stadtarchivarin, die sehr zufrieden eine Bilanz zieht. Rund 170 Gäste besuchten an den fünf Tagen die Veranstaltungen, manche sogar jeden Tag. „Die Vielfalt der Ansätze in der Erinnerungskultur wurde als bereichernd von den Besucherinnen und Besuchern empfunden.“ Literarisch, mit Zeitzeugengesprächen, der Biografieforschung, mit Film über Hildegard Schäfer in Kooperation mit dem Netzwerk am Turm, Vortrag, Lesung wurde sich dem Erinnern genähert.
Von der mehr als einjährigen ehrenamtlichen Arbeit der AG „30 jüdische Biografien“ profitiert auch die jüdische Gemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld, die die Kurzporträts der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in ihre Ausstellung in der Synagoge integrieren wird. Die Texte sind auch in der nächsten Ausgabe der Heimatblätter abgedruckt.