„Sowohl die vhs Bingen als auch die Teilnehmenden freuen sich sehr über die Unterstützung, denn einen Eigenbeitrag zu zahlen ist für Teilnehmenden, die größtenteils im Leistungsbezug des Jobcenters sind, nicht möglich. Als Vorsitzender der Binger Volkshochschule möchte ich mich daher sehr herzlich für diese großzügige Spende bedanken. Ich weiß, dass dies heutzutage wirklich keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Besonders das Erlernen unserer Sprache ist doch ein wesentlicher Schritt, um sich hier zu integrieren“, so der Binger Oberbürgermeister und Vorsitzende der vhs Bingen, Thomas Feser.
Aufgrund des hohen Anteils an Migrantinnen und Migranten, die zum Teil nur mit wenigen Jahren Schulbesuch im Heimatland und lückenhaften Kenntnissen zu uns kommen, muss eine intensive Deutschförderung im Kurs erfolgen, um die Chance auf den Erwerb des Schulabschlusses zu sichern. Neben Zusatzunterricht im Bereich Deutsch als Zweitsprache haben sich in den letzten Jahren auch betreute Lernzeiten bewährt, um die Lernfortschritte professionell und zielgerichtet zu betreuen, abgestimmt aufindividuellunterschiedlicheBedürfnissederLernenden.Zusätzlich benötigen die Teilnehmenden auch Unterstützung bei den Themen Lernorganisation und Lernen lernen, die mit zwei Wochenstunden begleitend zum Berufsreifekurs durchgeführt werden. „Wie bekomme ich als alleinerziehende Mutter neben Haushalt, Kinderbetreuung und Kursbesuch auch noch regelmäßige Lerneinheiten gestemmt?“ oder „Wie kann ich die erhöhten Anforderungen, die der Kurs an mich stellt, schaffen, wie kann ich parallel meine Deutschkenntnisse verbessern?“, sind Fragen, für die gemeinsam mit dem Teilnehmenden nach praktikablen Lösungen gesucht wird. Das Lernzentrum, das es mit Förderung der EU bereits seit 2012 in Bingen gibt, biete hier den Drittstaatenangehörigen im Kurs die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse neben dem Kursbesuch auszubauen.
Die Berufsreife-Kurse konnten in den letzten Jahren nur mithilfe von Zuschüssen durchgeführt werden, da die Mittel, die das Land für das Nachholen von Schulabschlüssen zur Verfügung stellte, nicht ausreichten. Durch intensiven Einsatz des Landesverbands der Volkshochschulen Rheinland- Pfalz konnte erreicht werden, dass die Schulabschlusskurse nun besser finanziert werden. Die Kosten für die intensive Deutschförderung und betreute Lernzeiten werden aber weiterhin nicht gefördert, daher kann die Unterstützung der Sparkasse Rhein-Nahe dazu beitragen, den aktuell 13 Teilnehmenden den Weg zum Schulabschluss zu ebnen.