Der Aufsichtsrat der Bad Kreuznacher Bad Gesellschaft will die crucenia therme und das Bäderhaus loswerden und an die Stadt abgeben. Grund sind die hohen Defizite und die Gefahr eine Insolvenz, die die gesamte Konstruktion der städtischen Gesellschaften ins Wanken bringen könnte. Deshalb ging der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung mit den Plänen an die Öffentlichkeit, deren Umsetzung weitreichende Folgen für die Bäderlandschaft der Stadt haben könnte.
Die Einrichtungen befinden sich in Besitz der Betriebsgesellschaft für Schwimmbäder und Nebenbetriebe (BAD) mbH, einer Schwester der Kreuznacher Stadtwerke, mit der sie über die Gesellschaft für Beteiligungen und Parken (BGK) verbunden ist.
In der Vergangenheit wurden die Verluste der BAD-Gesellschaft mit den Gewinnen der Kreuznacher Stadtwerke verrechnet und ausgeglichen, was der Stadt Steuern sparte.
Doch in Zukunft werden die Stadtwerke selbst mehr Geld benötigen, um den Wandel in der Energiewirtschaft zu bewältigen.
Und die BGK hat aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit ihre Kreditwürdigkeit verloren, so dass schlimmstenfalls die Zahlungsunfähigkeit droht, was auch unabsehbare Folgen für die Stadtwerke mit sich bringen könnte.
Deshalb sollen die Verlustbringer in der städtischen Haushalt überführt werden. Eine vollständige Schließung hätte weitreichende Folgen für die touristische Wertschöpfung in der Stadt.
Und wie könnte es weitergehen, wenn die Einrichtungen im Besitz der Stadt sind? BAD Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach hat bereits eine Idee entwickelt: Die Sauna im Bäderhaus wird geschlossen und in die Räumlichkeiten der crucenia therme überführt. „Der notwendige Platz ließe sich schaffen“, ist er überzeugt.
Ob es tatsächlich so kommt, ist ungewiss. Viele Details müssen zuvor geklärt werden. Doch eines ist heute schon klar: Billig wird auch diese Lösung nicht. Schließlich stünden in einem solche Fall Umbauarbeiten an. Außerdem laufen für das Bäderhaus noch Kredite, die abbezahlt werden müssen.
„Wir werden in den nächsten Wochen belastbare Zahlen ermitteln und mit den Aufsichtsbehörden klären, unter welchen Rahmenbedingungen eine solche Übergabe möglich wäre“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der BAD-Gesellschaft, Thomas Blechschmidt.