„Schon die BUGA 2011 in Koblenz und die Landesgartenschau 2008 hier bei uns in Bingen haben eindrucksvoll bewiesen, was möglich ist“, so Feser. Bis dahin muss noch einiges vollendet werden.
Der Naubau der „Darmverschlingung“ in Bingerbrück soll bereits 2026 fertiggestellt sein. Dann folgen Arbeiten ab der Koblenzer Straße inklusive Erneuerung der leitungsgebundenen Infrastruktur, von Kanal, Wasser, Gas, und Strom, die in mehreren Bauabschnitten und nur mit halbseitiger Sperrungen unter Verkehr durchgeführt werden wird. Das Ziel: die Beeinträchtigungen für den laufenden Verkehr so gering wie möglich zu halten.
Ein weiteres großes Straßenbauprojekt, die Saarlandstraße Süd Büdesheim Richtung Dietersheim startet ebenfalls in diesem Jahr. Der Abschluss der Arbeiten ist fürs Frühjahr 2027 geplant.
Das vierte große Straßenbauprojekt der nächsten Jahre ist die Umgestaltung des
Fruchtmarktes und des Gerbhausparkplatzes – bekannt auch unter dem Oberbegriff Stadteingang West.
„Die bauliche Umsetzung erfolgt hoffentlich ab 2027 – mit dem Ziel: Sie ahnen es sicher: Abschluss der Arbeiten rechtzeitig zur BUGA 2029“, so Feser.
Noch in diesem Jahr hingegen ist die Totalerneuerung der Aufzüge am Hauptbahnhof mit rund 800.000 Euro geplant. Ein entsprechender Beschluss wurde im Dezember gefasst.
Auf der linksrheinischen Seite ist für das Jahr 2028 die Generalsanierung des Schienennetzes, der Oberleitungen und Übergängen zwischen Koblenz und Mainz geplant.
Dazu wird eine Sperrung über mehrere Monate hinweg notwendig werden. Die Bahn will im diesem Zusammenhang zahlreiche Arbeiten durchführen, um infrastrukturbedingte Beeinträchtigungen zu reduzieren und die Strecke leistungsfähiger zu machen.
Bis zur Bundesgartenschau 2029 sollen alle Bahnhöfe und Stationen im Oberen Mittelrheintal modernisiert sein – auch der Hauptbahnhof Bingen soll eine Generalüberholung erhalten, inklusive barrierefreier Bahnsteige, neuer Toilettenanlage, Unterführung und Fahrrad-Abstellplätzen.
Feser warf auch einen konkreten Blick auf das, was die BUGA bringen wird. In Bingen entstehen drei Kernzonen:
Der Park am Mäuseturm, der von der BUGA als eintrittspflichtiger Bereich ausgewiesen wird und der einer der zentralen BUGA-Veranstaltungsorte sein wird. Hier übernimmt die BUGA in enger Abstimmung mit der Stadt die Planungen und wird den Park am Mäuseturm fit für die nächsten Jahrzehnte machen.
Die zweite Kernzone ist das Kulturufer. Die BUGA GmbH wird das komplette Ufer konzeptionell überplanen. „Hier werden wir dafür sorgen, dass die zum Teil etwas in die Jahre gekommenen Flächen bis 2029 in neuem Glanz erstrahlen. Die Substanz der Fläche ist nach wie vor hervorragend“, betonte Feser.
Die dritte Zone schließlich ist das direkte Umfeld von Burg Klopp mit Burgturm, Burghof, Essbarer Stadt, Spielplatz und den Flächen rundherum. Dort wird Bingen in Zusammenarbeit mit der Städtebauförderung des Landes bis zu 2,5 Millionen Euro an Fördergeldern sowie einen entsprechenden Eigenanteil investieren.
„Die Aufwertung des Burgumfelds – davon bin ich fest überzeugt – stellt die notwendige Verbindung her, um Gäste vom Rhein in die Stadt zu lenken und so auch für positive Effekte für den Einzelhandel und die Gastronomie zu sorgen“, betonte Feser.
In seiner Rede warf er auch einen Blick auf weltpolitischer Entwicklungen, die ihre Spuren in der Stadt hinterließen – von der Unterbringung von Flüchtlingen bis hin zu den Auswirkungen auf die unternehmerischen Tätigkeiten innerhalb der Stadt.
Er ging auf die Situation des städtischen Haushalts ein („schwierig“ und kritisierte die Umsetzung der Grundsteuer-Reform in Rheinland-Pfalz. „Sie führt nicht nur zu einer unglaublichen Mehrbelastung der kommunalen Verwaltungen, sondern auch zu einer ganz neu verteilten Steuerbelastung, die nur schwer nachvollziehbar ist und teilweise abstrus erscheint“, so Feser.
Aus Sicht der Kommunen wäre die Anpassung der Steuermesszahl eine verwaltungsfreundlichere und zugleich effektivere Option gewesen, um die Auswirkungen der Grundsteuerreform zu steuern. „Ich hoffe, hier erkennen die Verantwortlichen in sozusagen ‚letzter Minute‘, dass Sie den falschen Weg eingeschlagen haben.“
Den richtigen Weg eingeschlagen hat Bingen bei seinen zahlreichen Veranstaltungsformaten und touristischen Angeboten, die auch m kommenden Jahr Bestand haben werden.
Bei all den Herausforderungen hatte Feser eine gute Botschaft für 2025: Es wird ein gutes Jahr für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Schließlich gibt es 2025 bundesweit im Schnitt „nur“ 248,1 Arbeitstage – immerhin 0,7 Tage weniger als im vergangenen Jahr.