Die Planung und Ermittlung der Anforderungen (Requirements Engineering) sind das Steckenpferd von Professorin Brings. Requirements Engineering stellt bei der Entwicklung von Software sicher, dass die Anforderungen klar definiert und effektiv umgesetzt werden. Gibt es Fehler oder Unklarheiten in dieser frühen Phase, kann das später zu erheblichen Problemen führen. Die dann entstehenden Probleme sind teuer und nur mit großem Zeitaufwand zu beheben. Wie kann man das vermeiden?
„Mithilfe von Modellen können wir Anforderungen präziser und verständlicher darstellen, was letztlich zu einer höheren Qualität der Software führt und die Wahrscheinlichkeit von Fehlschlägen minimiert. Diese Erfahrungen fließen direkt in meine Forschung und Lehrtätigkeit an der TH Bingen ein“, erläutert Brings. In ihrer bisherigen Forschung an der Universität Duisburg-Essen betrachtete sie verschiedenste Industrien – von der Automotive-Industrie über die Robotik bis hin zur Medizintechnik. Somit kann sie auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, kennt aber auch die Verbesserungsmöglichkeiten. „Besonders freue ich mich auf die Integration neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz. Hier sehe ich das Potenzial, dass das Software Engineering weiter optimiert und insgesamt effizienter und robuster gestaltet werden kann.“
Würde sie anderen Frauen und Mädchen raten, eine Karriere in der Wissenschaft einzuschlagen? Brings bejaht das sofort. Die Möglichkeit, direkt zur Entwicklung neuer Methoden und Technologien beizutragen und gleichzeitig den Nachwuchs zu fördern, motiviere sie für den Job. Zudem könne sie als Teil der wissenschaftlichen Community einen Beitrag leisten und das Fachgebiet weiter voranbringen. „Die Wissenschaft bietet die Möglichkeit, kreativ und innovativ zu arbeiten. Das genieße ich sehr.“