Eine nur durch eigene Muskelkraft angetriebene Draisine ist auch im volltechnisierten 21. Jahrhundert ein riesen Freizeitspaß auf dem stillgelegten Bahnabschnitt zwischen Staudernheim über Meisenheim bis nach Lauterecken und Altenglan bei Kusel. Außer ein wenig Kraft in den Beinen, Freude an der wunderschönen Natur und den pittoresken Ortschaften entlang der Strecke müssen Reisende nicht viel mehr mitbringen, um die Fahrt mit dem außergewöhnlichen Gefährt, das wie ein Fahrrad mit Pedalen angetrieben wird und sich mit vier Rädern auf Schienen wie eine Eisenbahn fortbewegt, zu erleben. Lenken ist daher nicht notwendig und Abstand zu anderen zu halten ist mit der Draisine kinderleicht.
An insgesamt 28 Haltepunkten kann auf der Strecke durchs Glantal im Nordpfälzer Bergland Zwischenstation gemacht werden, um sich auszuruhen oder einen Abstecher in die angrenzenden Ortschaften zu machen. Auf der Fahrraddraisine haben bis zu vier Erwachsene Platz. Davon müssen zwei treten, weitere ein bis zwei Mitfahrer können auf der Bank dazwischen die an den Reisenden vorbeiziehende Natur genießen. 
„Konferenzdraisinen“ sind das richtige Gefährt für die etwas geselligere Tour und bieten Platz für bis zu sieben Personen. Hier treten drei Mitfahrer in die Pedale, während bis zu vier Personen am „Konferenztisch“ mitreisen. Dieses Modell gibt es auch als E-Draisine. Als weiterer Fahrzeugtyp stehen auch barrierefreie Draisinen für bis zu drei Personen bereit, die auch von Rollstuhlfahrern befahren werden können.
Vor Gegenverkehr muss niemand Angst haben, da alle Touren an einem
Tag nur in eine Richtung fahren. Am darauffolgenden Tag verkehren die Draisinen entgegengesetzt in die an- dere Richtung. Als durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit werden erfahrungsgemäß um die zehn Stundenkilometer erreicht.

Lauterecken ist der optimale Startpunkt der Draisinentour in Richtung Staudernheim. Zur Anreise nach Lauterecken empfiehlt sich vom Bahnhof Staudernheim, der mit dem Regionalexpress 3 und der Regionalbahn 33 erreicht wird, die stündlich verkehrende Buslinie 260 bis Lauterecken.
Die wunderschöne Fachwerkstadt Meisenheim bietet sich als Haltepunkt und Einkehr ganz besonders an, denn sie hält sowohl für Romantiker als auch Liebhaber früher neuzeitlicher Geschichte und Architektur alles bereit, was das Herz begehrt: Die gut erhaltene und als Ensemble unter Denkmalschutz stehende Altstadt von Meisenheim begeistert jeden Besucher. Stadtrechte erhielt das Städtchen bereits 1315 und von Kriegen und größeren Katastrophen blieb die malerische Stadt glücklicherweise weitestgehend verschont. 

Bei einem Rundgang entdecken Reisende romantische Gässchen, alte Fachwerkhäuser und prächtige Adelshöfe, die von der Zeit der Grafen von Veldenz, der Herzöge von Pfalz- Zweibrücken oder der Landgrafen von Hessen-Homburg zeugen. Das imposanteste Wahrzeichen Meisenheims, die spätgotische Schlosskirche, kann auf der Tour sowohl von innen als auch von außen besichtigt werden. Restaurants und Cafés laden überall in den Gassen zum Einkehren ein.

Frisch gestärkt geht es dann auf die zweite Etappe an Raumbach, Rehborn und Odernheim vorbei, bevor die Draisinentour nach Umrundung des Disibodenbergs direkt den Bahnhof in Staudernheim, den Endpunkt der Tour, erreicht.

Für ÖPNV-Tickets gibt es je nach Gesamtreisestrecke folgende Möglichkeiten: Wer mit dem Zug ankommt, für den bieten sich das Rheinland- Pfalz-Ticket an, dass im Zug und auch in der Buslinie 260 gültig ist (RNN-Tarif geht nur bis Meisenheim, so dass mit der RNN-Tageskarte dann noch eine ORN-Haustarif-Fahrkarte bis Lauterecken zu lösen ist) wer nur ab Staudernheim den Bus nutzen möchte, der löst eine Gruppen-Fahrkarte von Staudernheim nach Lauterecken.

Über alle Draisinentypen, Reise- und Buchungsmöglichkeiten informiert die Internetseite www.draisinentour.de.
Die passenden Fahrpläne für die An- und Abreise finden sich in der RNN-Fahrplanauskunft unter www.rnn.info.