Für Handwerksberufe engagiert einstehen

Simon Henkel – Kreishandwerksmeister

 

In unruhigen Zeiten hat Simon Henkel (42) im Sommer 2022 das Amt als Kreishandwerksmeisters im Landkreis Bad Kreuznach übernommen. Nach zehn Jahren als Obermeister der Innung Sanitär Heizung und Klima (SHK) hat sich der Bad Kreuznacher im Juni kurz entschlossen und erfolgreich für das Amt beworben.

Die Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück (KHS) repräsentiert Handwerksunternehmen aus den Landkreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück. Drei Meister stehen als Kreishandwerksmeister dem Vorstand vor und verteten das Handwerk – neben Simon Henkel sind dies der Vorsitzende Alfred Wenz (Bundenbach) und Peter Mumbauer (Simmern).

Simon Henkel hat sich von Beginn seiner Berufstätigkeit an auch dem Ehrenamt verschrieben. Er betont: „Jede ehrenamtliche Tätigkeit lohnt und bringt einen immer weiter, selbst wenn es eine kurze und anders als geplant verlaufene Zeit ist.“ Nach seiner Lehre bei ESR (Langenlonsheim) besuchte er schon mit 21 Jahren die Meisterschule, erwarb den Meisterbrief im Installateurhandwerk und Heizungsbau. Selbstständigkeit war stets sein Ziel, und in seinem damaligen Wohnort Hochstätten gelang das mit seiner Frau Heike gut. „In Bad Kreuz- nach wäre das schwierig gewesen“, blickt Henkel zurück. In Hochstätten engagierte er sich in der Feuerwehr, war im Gemeinderat. In seiner Innung war er im Prüfungsausschuss aktiv und wurde 2016 als Nachfolger von Paul-Gerhard Wagner Obermeister der SHK-Innung. Im Landesverband ist Henkel seit 2018 Kassenwart. „Ehrenämter prägen“, ist er überzeugt.

Sportlich

Ehrenamtlich tätig ist Henkel auch im Sport, Henkel turnte für den MTV Bad Kreuznach in der Trampolin-Bundesliga und hat dort einen Trainerschein. Außerdem ist er im Führungsdienst der Feuerwehr der VG Bad Münster-Ebernburg aktiv. „Es spornt mich an. Was man für andere gibt, das kommt auch zurück“, sagt Henkel mit Überzeugung. „Es lohne nicht, zu überlegen, ob man selbst zu viel gebe und andere nichts.“ Diese Überzeugung vermittelt der Kreishandwerksmeister bei Gesprächen in Schulen, wenn es um die Berufswahl geht. Nach wie vor werde in Schulen das Abitur und ein anschließendes Studium als Top-Ziel genannt. Er selbst hat nach zehn Schuljahren, Lehre, Meisterbriefen und Selbstständigkeit seit 20 Jahren (15 Mitarbeiter) gezeigt, dass es anders geht.
Von Schulen wünscht er sich deshalb mehr Unterstützung für die Handwerker und fragt: Warum nicht in einem halben Jahr jede Woche in einer Doppelstunde die stiefmütterlich behandelten Handwerksberufe durchnehmen?

Nachfolgermangel

Das Handwerk habe sich im Gegensatz zum Handel, der durch Digitalisierung und Online- Geschäft seit gut zehn Jahren leidet, gut behauptet. Online bestellte Technikteile müssten schließlich eingebaut werden. Aber der Bundestrend droht auch die Nahe-Region auszubluten. Henkel kennt die Zahlen: In fünf Jahren gehen 150.000 Handwerker in Rente und höchstens die Hälfte „wächst“ nach. Die Sozialsysteme könnten den Andrang in Richtung Studium kaum verkraften, finanzielle Löcher seien mit Auszubildenden nachhaltiger zu füllen.
Henkel weiß, wie schwierig es für Jugendliche ist, den Durchblick zu bekommen. „Ich möchte heute keine 16 mehr sein und vor der Berufswahl stehen“, gibt er zu. Den Mitgliedsbetrieben will er engagiert mit dem KHS-Team einen guten Service bieten. „Wir müssen unseren Mitgliedern etwas geben, der Apparat soll bestmöglich funktionieren. Wir wollen Perspektiven eröffnen und ein Sprachrohr gegenüber der Politik sein.“ Als Fachmann für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist er neben seinem Ehrenamt derzeit gefragter Fachmann: Täglich erreichen ihn seit Monaten bange Anrufe. Jeder will sparen und nicht frieren. Wie kann man optimieren? In welche Technik soll man investieren? „Ruhig bleiben, abwarten, den Markt beobachten“, empfiehlt Simon Henkel in seiner Eigenschaft als SHK-Innungsobermeister allen Kunden, die aktuell eine funktionierende Heizung haben ...

 geboren 1980
1996 Mittlere Reife
1996 bis 1999 Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer
2003 Meisterprüfung
2003 Gründung des eigenen Unternehmens mit heute 15 Mitarbeitern
seit 2017 Obermeister der Innung Sanitär Heizung und Klima
Seit 2018 Vorstandsmitglied im Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Rheinland-Rheinhessen
Seit Juli 2022 Kreishandwerks- meister

 

 

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