Region und ihre Menschen stehen im Mittelpunkt

Holger Wessling – Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Nahe

 

Tauchen, Klettern, Gleitschirmfliegen – und allem voran Skifahren sind seine Hobbys. Als erster in Deutschland produzierte er zusammen mit einem Freund in den 80ern Snowboards und vermarktete sie europa- weit. Doch seine Karriere führte Holger Wessling nicht als Sportlehrer in die Berge, sondern als Bankmanager unter anderem nach Hongkong, Shanghai und London. Seit 1. Juni ist er Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Nahe.
Mitte der 80er Jahre begannen Snowboards in Konkurrenz zu den traditionellen Skiern ihren coolen Siegeszug rund um die Welt – und Holger Wessling war einer der Pioniere. In Europa waren die Bretter damals kaum verfügbar, also baute er zusammen mit einem Freund schon vor dem Abi eine eigene Produktion auf und vermarktete sie, bis die weltweit entstehende Industrie mit ihren technologischen Sprüngen die junge Firma überholte – und Wessling beschloss, doch erst mal ein Studium zu beginnen.
Der Unternehmergeist ist ihm allerdings bis heute erhalten geblieben und auch sein Studium war damals durchaus ungewöhnlich: Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt technische Chemie – exotisch. Dies studierte er im Berlin der Wendejahre, eine aufregende Zeit.

Noch immer hatte Wessling mit der Finanzbranche wenig am Hut, bis er bei einem MBA- Studium in den USA schließlich mit Finanzen und Investments in Berührung kam und feststellte, dass sich die Welt der Entwicklung mathematischer Simulationsmodelle in der technischen Chemie gar nicht so sehr von der Erstellung von Finanzmodellen unterscheidet. Also entschied sich Holger Wessling für eine Karriere bei der Bank, die als Trainee bei der DG Bank, dem Vorläuferinstitut der heutigen DZ Bank, in Frankfurt begann und ihn ein- mal um die Welt über Hongkong, Shanghai und London bis nach Düsseldorf führte, wo er schließlich mit den unterschiedlichsten Ressort-Aufgaben als Vorstand der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG arbeitete.
Trotz aller Internationalität verbindet die Arbeit damals und heute: Nicht der Börsenwert und Gewinnmaximierung stehen für ihn im Vordergrund, sondern – auch im Fall der Spar- kasse – die Region und ihre Menschen. „Die Gemeinsamkeiten von Sparkassen und genos- senschaftlichen Banken sind weitaus größer als mit Großbanken“, ist er überzeugt – deshalb ist der „Farbwechsel“ von blau zu rot für ihn kein grundsätzlicher Philosophie-Wechsel.

Vom Umzug von Düsseldorf nach Bad Kreuznach überzeugte ihn schließlich ein erstes persönliches Gespräch mit seinem Vorgänger, Peter Scholten, in dem dieser begeistert von der Entwicklung der Sparkasse und der Region berichtete. „Die Regionalität war für mich ein Überzeugungsfaktor“, so Wessling
Sein neues Haus sieht er gut aufgestellt: „Die Sparkasse Rhein-Nahe steht auf sehr solidem Boden, hat einen hohen regionalen Marktanteil, ist überaus vertriebsstark, nahe beim Kunden und relevant für diesen. Das soll so bleiben.“
Bleiben soll auch die Präsenz in der Region. Ein Rückzug aus der Fläche steht nicht auf der Agenda. Auch Fusionen stehen derzeit nicht zur Debatte. „Wir haben eine Größe erreicht, bei der durch Fusion kaum noch Skalierungseffekte zu erreichen sind. Wir haben keinen Druck, sind nicht auf der Suche nach einer Braut und können Dank unserer Größe auch alleine die Zukunft erfolgreich gestalten.“ Der Fokus liege auf qualitativem Wachstum, nicht auf quantitativem.
Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Rhein-Nahe sei zwar sehr heterogen, doch darin liege der Reiz. „Wir haben Verantwortung für alle. Die Sparkasse müsse ein stabiler und zukunftfähiger Finanzdienstleister sein. Dies wirkt sich auch auf die Region aus.“

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