„Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die E-Busse nicht nur im Stadtverkehr, sondern auch im Regionalverkehr mit seinen weiteren Strecken eingesetzt werden können“, sagte KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann in seinem Resümee. Neun Tage lang waren zwei MAN-Fahrzeuge allerneuster Bauart auf der Linie 630 zwischen Bad-Kreuznach und Mainz unterwegs. Den Aufsichtsratsvorsitzenden Steffen Wolf freut es: „Für unsere Pläne zur Dekarbonisierung ist dies ein gutes Zeichen.“ Im Probebetrieb wollte die KRN reale Erfahrungswerte zum Betrieb von E-Bussen gewinnen.
Die beiden 12 und 10,6 Meter langen Fahrzeuge waren von der Firma zum Test zur Verfügung gestellt worden. Dieser Test war der Beginn einer Testreihe, die im Januar mit weiteren europäischen Herstellern fortgesetzt wird, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Die Busse sind auf dem Betriebshof Bad Kreuznach mit einem Stecker nachgeladen worden – reine Werkstattlader, die in der Ladekapazität aber nur eingeschränkt nutzbar waren. Dennoch konnten die Fahrzeuge täglich eingesetzt werden. Die komplett elektrisch betriebenen Busse hatten eine 400 kW/h sowie eine 480 kW/h Batterie an Bord.
Zwar konnten die Busse aus Kapazitätsgründen auf der 630 als längste KRN-Linie nur teilweise eingesetzt werden, da der 12-Meter-Bus nur ein eingeschränktes Fassungsvermögen hat. Dennoch kamen im Laufe der neun Tage insgesamt fast 3000 elektrisch gefahrene Kilometer zusammen. Pro Tag konnten zum Teil fast 300 Kilometer ohne Nachladung gefahren werden. „Das entsprach der Umlaufplanung der Linien, die in der Region Rheinhessen-Nahe von Dieselfahrzeugen gefahren wird“, sagte Hiltmann: „Somit kann schon jetzt gesagt werden, dass es technisch möglich ist, mit diesem getesteten Typ unsere bisherigen Dieselbusse 1-zu-1 gegen E-Busse einzutauschen.“
Leider waren in der Testphase die Temperaturen über Null Grad. Besser wären Temperaturen unter oder um null Grad gewesen, um die Heizung und Lüftung ebenfalls einem Stresstest zu unterziehen. Die Fahrer waren jedenfalls vom Handling und der Nutzbarkeit der Busse begeistert. „Auch der Fahrerarbeitsplatz fand höchste Zustimmung, dieser war neu und ergonomisch auf dem neuesten Stand der Technik“, sagte Hiltmann. Die Fahrgäste hätten die angenehme Fahrweise sowie das lautlose Gleiten auf den Straßen gelobt – zudem das moderne Design und die USB-Steckdosen an allen Sitzen.