Das Jobcenter Bad Kreuznach hatte dafür in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer (HWK) ein Dutzend Firmen in deren Berufsbildungszentrum in der Siemensstraße eingeladen, um sich in diesem Rahmen zu präsentieren. Dabei konnten die Handwerkbetriebe ihre Arbeitsfelder darstellen und in Gesprächen erste Kontakte mit möglichen Arbeitskräften aufbauen, die beim Jobcenter Interesse für eine Tätigkeit im Handwerk gezeigt haben.
„Es ist uns wichtig, unsere Kunden mit Fluchthintergrund sowie andere Kunden des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit mit Arbeitgebern zusammenzubringen, damit sie sich über ihre beruflichen Chancen informieren können. Zudem hat das HWK-Bildungszentrum seine Werkstätten geöffnet, damit die Besucher Einblicke in die Praxis der verschiedenen Arbeitsfelder gewinnen konnten“, erklärte Steffen Marx, der als stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters für den Bereich Markt und Integration verantwortlich ist.
Berufs- oder Studienabschlüsse, die Flüchtlinge aus der Ukraine mitbringen, seien in Deutschland zum Teil noch nicht anerkannt, so Marx. Deshalb würden für diese Personengruppe zunächst einmal Arbeitsplätze im Helferbereich gesucht. Am Ende entscheide dann der Arbeitgeber, welches Gehalt er dem Mitarbeiter zahlen wolle, um dessen Leistungen angemessen zu entlohnen. Mitunter reichten auch die Sprachkenntnisse noch nicht aus, um auf Facharbeiterniveau eingesetzt zu werden. Als erster Schritt werde deshalb den Flüchtlingen die Teilnahme an einem Integrationssprachkurs angeboten. Bei „Job Spot“ informierten auch Mitarbeiter der Anerkennungsberatung darüber, wie mitgebrachte berufliche Qualifikationen anerkannt oder nicht nachweisbare Qualifikationen validiert werden könne.
Im Rahmen des Programms „Job-Turbo“ habe das Jobcenter seit Anfang des Jahres schon etliche Flüchtlinge in Arbeitsverhältnisse vermitteln können. Dies werde auch durch Praktika in den Betrieben gefördert, die das Jobcenter gerne anbiete. Denn der neue Mitarbeiter müsse auch zum vorhandenen Team passen, ergänzte Maik Mathern Teamleiter im Jobcenter.
„Die Handwerkskammer unterstützt die Aktion, Job Spot‘, weil unsere Mitgliedsbetriebe nicht nur Fachkräfte suchen, sondern generell auch Arbeitskräfte, die sie zur Unterstützung von vorhandenen Mitarbeitern einsetzen können. Deshalb haben wir fast alle Betriebe in der Region eingeladen, zwölf davon nutzen heute die Gelegenheit, sich den Besuchern vorzustellen und mit möglichen Arbeitnehmern ins Gespräch zu kommen“, sagte Jens Fiedermann, der bei der Handwerkskammer Koblenz die Abteilung Ausbildungswesen leitet. Das Spektrum der Firmen reichte von einem Elektrohandwerker, einem Maler und Lackierer, einem Autohaus, einem Gebäudereiniger, einem Optiker, einem Gebäudetechniker, einem Messebauer und einem Friseur bis hin zum Reifenwerk Michelin. „Wir wollen dazu beitragen, in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit den Bedarf unserer Betriebe an Arbeitskräften abzudecken“, beschrieb Fiedermann das Ziel.
Die Sprachmittler der Kreisverwaltung und des Jobcenters unterstützten die Aktion, indem sie dabei halfen, noch vorhandene Sprachbarrieren zu überbrücken.
Weitere Informationen auf der Website des Jobcenters Bad Kreuznach: https://jobcenter-badkreuznach.de/