Es meldet sich ein vermeintlicher Oberkommissar von der Polizei. Zur Abwendung einer Haftstrafe müsse die Angerufene sofort eine Kaution in Höhe von 20.000 EUR aufbringen. Ihr wird angeboten, die Kaution durch Hinterlegung von Gold und Schmuck zu leisten. Die 85-Jährige begibt sich sodann mit ihren Wertgegenständen zur vereinbarten Übergabeörtlichkeit zum Kurhaus nach Bad Kreuznach. Dort angekommen, beginnt sie zu zweifeln, worauf das Telefongespräch mit dem Anrufer beendet wird. Nach Anruf bei ihrem Sohn durchschaut die ältere Dame die Betrugsmasche. Die Kriminalpolizei Bad Kreuznach konnte einen 42-jährigen Tatverdächtigen aus Polen ermitteln, der sich zur tatrelevanten Zeit am Kurhaus in Bad Kreuznach aufhielt und nach gescheiterter Übergabe der Beute von dort zügig entfernte. Im Rahmen der Ermittlungen konnte am Folgetag festgestellt werden, dass der Tatverdächtige sich nach Bayern in die Ortschaft Altenbuch begeben hatte, um dort ebenfalls die Beute bei einem gleichgelagerten Schockanruf entgegenzunehmen. Hier erfolgte durch die Polizei die vorläufige Festnahme des Tatverdächtigen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wurde der polnische Staatsbürger am Freitagvormittag beim Amtsgericht Bad Kreuznach vorgeführt und anschließend für die Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt verbracht.